Dem TSV 1860 M\u00fcnchen geht es derzeit nicht gut. Die sportliche F\u00fchrung tut ihr M\u00f6glichstes, um den Verein vor der Drittklassigkeit zu bewahren. Doch ungeachtet dieser Notlage versuchen einige Personen, die den Verein angeblich lieben, sich auf Kosten der L\u00f6wen zu profilieren. Ein Kommentar zur aktuellen Situation von Philip Hell.<\/p>\n
Werner Lorant ist eine L\u00f6wen-Legende. Er war es, der den TSV binnen weniger Jahre aus der 3. Liga in die Champions League f\u00fchrte. Und das alles lange vor Investoren und \u00e4hnlichen Hilfen f\u00fcr schnellen Erfolg. Nun hat Lorant seit seiner Entlassung 2001 in den entlegensten Teilen der Fu\u00dfballwelt trainiert. Man m\u00f6chte meinen, er sei zufrieden mit seiner Karriere. Doch augenscheinlich reicht es ihm nicht, in seiner Villa auf Malle gen\u00fcsslich ein Wei\u00dfbier nachdem anderen zu zischen. Er versp\u00fcrt den Drang, sich in die Vereinspolitk des TSV 1860 einzumischen.<\/p>\n
Doch insgeheim interessiert sich Lorant nur am Rande f\u00fcr 1860. Ihm geht es allein um sich selbst. Jedes Mal wenn er den Mund aufmacht, werden seine Worte von den L\u00f6wen Fans als Offenbarung gefeiert. Oft genug liest man dann: „Werner komm zur\u00fcck“. F\u00fcr einen gelangweilten Ex-Trainer sicherlich eine gro\u00dfe Genugtuung.<\/p>\n
Dass er dem Verein mit teilweise echt heftigen Aussagen wie „Die Mannschaft hat keinen Charakter“ richtig schadet, scheint ihn nicht zu k\u00fcmmern. In einer Situation wie dieser sollte jeder, der den Drang versp\u00fcrt, dem Verein zu helfen, das auch tun. Und wer seiner Selbstdarstellungssucht freien Lauf lassen will, der soll zum Privatfernsehen gehen. Des hamma ja scho moi gmacht, ge Werner?<\/p>\n
Doch nicht nur Ex-Trainer nutzen den Verein und seine Probleme als B\u00fchne. Auch die Presse versucht Geld aus dem wankenden L\u00f6wen zu schlagen. Hier hat man neben den etablierten Medien wie der tz<\/em> auch so scheinbar unabh\u00e4ngige Formate wie dieblaue24<\/em>. Der Gr\u00fcnder des Online-Angebots tr\u00e4gt den Namen Oliver Griss und war Journalist bei der Abendzeitung. Da er jedoch \u2013 im Gegensatz zu AZ<\/em> \u2013 die Zeichen des digitalen Zeitalters erkannte, stieg er fr\u00fchzeitig in den Online-Journalismus ein und gr\u00fcndete ein Magazin, auf dem sich alles um seine gro\u00dfe Liebe, den TSV 1860, drehen sollte.<\/p>\n Mit Sichherheit ein herres Ziel. Aber um im Internet Geld zu verdienen, muss man Klicks generien. Mit einer geh\u00f6rigen Portion Populismus geht das deutlich leichter als mit ernsthaftem Journalismus. Damit man mich nicht falsch versteht, Griss tut dem Verein einen gro\u00dfen Gefallen, wenn er beispielsweise Pressekonferenzen simultan auf seiner Website tickert. Doch dieses Engagement kann leider nicht \u00fcber seinen Willen zur Profilierung hinwegt\u00e4uschen.<\/p>\n Griss schreibt, was ihm passt und wovon er denkt, dass es die Fans h\u00f6ren wollen. Ihn k\u00fcmmert die Gesundheit des Vereins nicht im Mindesten, wenn er mal wieder gegen den Trainer oder sonst wen Stimmung macht. Seine einzig gro\u00dfe Liebe ist das gro\u00dfe Geld.<\/p>\n Ein denkbar schlechtes Motiv f\u00fcr jemanden der ernsthaft \u00fcber einen Verein berichten will. Dieses Ph\u00e4nomen l\u00e4sst sich aber nicht nur im kleinen bei Herrn Griss beobachten: Auch die gro\u00dfen Journalisten dieses Landes, diejenigen die beispielsweise bei der Bild arbeiten, hauen Tag f\u00fcr Tag ihre populistischen Schlagzeilen raus. Hauptsache die Klickzahlen stimmen.<\/p>\n Die Leidtragenden sind ihnen komplett egal. Ob das nun ein Kevin Gro\u00dfkreutz ist, dem eine tiefe Verbundenheit zu den „Boyz K\u00f6ln“ angeschrieben wird, oder ein leidender Traditionsverein, aus dem man jeden Tag m\u00f6glichst viel holen will.<\/p>\n Auch wenn es einem Verein schlecht geht, sollte man seine Interessen hinten anstellen und journalistisch korrekt, aber durchaus auch kritisch \u00fcber ihn berichten. Solange man sich nicht an ihm und seiner Notlage bereichern will.<\/p>\n Und lieber Werner Lorant, du kannst dir sicher sein, dass der Vorstand sich der Situation bewusst ist und die Mannschaft sicher nicht absichtlich da unten steht. Deine Stimme hat Gewicht. Es w\u00e4re f\u00fcr den Verein eine Bereicherung, wenn du dich konstruktiv \u00e4u\u00dferst und dich voll hinter die Vereinsf\u00fchrung stellst. Oder du schraubst deinen \u00f6ffentlichen Out-Put auf ein vertr\u00e4gliches Level zur\u00fcck, danke!<\/p>\n","protected":false},"excerpt":{"rendered":" Dem TSV 1860 M\u00fcnchen geht es derzeit nicht gut. Die sportliche F\u00fchrung tut ihr M\u00f6glichstes, um den Verein vor der Drittklassigkeit zu bewahren. Doch ungeachtet dieser Notlage versuchen einige Personen, die den Verein angeblich lieben, sich auf Kosten der L\u00f6wen zu profilieren. Ein Kommentar zur aktuellen Situation von Philip Hell.<\/p>\n","protected":false},"author":5,"featured_media":6006,"comment_status":"open","ping_status":"closed","sticky":false,"template":"","format":"standard","meta":{"footnotes":""},"categories":[16],"tags":[22],"yoast_head":"\n