Liebe L\u00f6wenfans, liebe „L\u00f6wenfamilie“! Es liegt eine besondere Saison hinter uns. Obwohl man als Anh\u00e4nger des TSV 1860 Einiges gewohnt ist, hinterlie\u00df die Spielzeit 14\/15 durch eine unglaubliche Diskontinuit\u00e4t, eine beispiellose Unruhe und ein st\u00e4ndiges Auf-und-Ab einen bleibenden Eindruck. Nach wochen- und monatelangen Strapazen und \u00c4rgernissen endete alles in einem frenetischem Jubelmeer \u2013 zufrieden ist trotzdem niemand.<\/p>\n
„Poschner raus“, „Mayrhofer raus“ und zuletzt auch „Basha raus“: Das sind die Dinge, die derzeit den L\u00f6wen-Jargon pr\u00e4gen. Es dr\u00e4ngt sich hierbei eine Frage auf: Wie kann man sich so sicher sein, die Wurzel alles \u00dcbels gefunden zu haben? Ist es nicht nur die Psyche, die nach dem Motto „Gefahr erkannt, Gefahr gebannt“ nach Genugtuung strebt?<\/p>\n
Sp\u00e4testens hier wird der ein oder andere Leser dazu neigen, diesen „offenen Brief“ wegzuklicken und den Kopf \u00fcber den Autoren zu sch\u00fctteln. Ein Besserwisser, ein Propagandist!<\/p>\n
Liebe L\u00f6wen, ich kann das verstehen. Wie unglaublich zerm\u00fcrbend und nervenaufreibend sind die Entt\u00e4uschungen, die der TSV 1860 regelm\u00e4\u00dfig serviert? Wie oft ist man blind vor Wut und Fassungslosigkeit, wie oft muss man erneut feststellen, dass man es nicht geschafft hat?<\/p>\n
Die Antwort ist: Viel zu oft! Als Fu\u00dfballfans, die sich einem Verein verschrieben haben, ist es schier nicht mehr ertr\u00e4glich. Und trotzdem wendet sich doch kaum einer vollst\u00e4ndig ab: Das zeigten die „Elendstouristen“, die den TSV gegen den Club und vor allem gegen die Kieler St\u00f6rche zum Siegen zwangen.<\/p>\n
Und gerade deshalb, L\u00f6wenfans, will ich euch um einen unglaublich gro\u00dfen Gefallen bitten: Habt Geduld! Bei\u00dft die Z\u00e4hne zusammen! Wie unz\u00e4hlig viele K\u00f6pfe sind gerollt, was wurde nicht alles umgeworfen, umstrukturiert, umge\u00e4ndert? Denn das, lieber Leser, ist nicht der Weg zum Ziel. Selbstverst\u00e4ndlich sind Reformen n\u00f6tig, \u00fcberall, das zeigt die Geschichte. Aber wenn aus einer Reform eine permanente Unruhe wird, ist das der sichere Weg ins Chaos.<\/p>\n
Genau diese Unruhe ist es, die uns auf der Stelle treten l\u00e4sst. Das Umfeld des TSV l\u00e4sst sich mit einem Spannungsfeld vergleichen, welches sich regelm\u00e4\u00dfig entl\u00e4dt und prompt wieder bis zum Anschlag geladen wird \u2013 egal wie f\u00e4hig eine Person auch sein mag: Es ist unm\u00f6glich, in solch einem Umfeld Erfolg zu haben.<\/p>\n
Also, L\u00f6wen: Egal wie viel \u00dcberwindung es euch kosten mag, gebt unserem Herzensverein Zeit. Lasst sie arbeiten, die Poschners, Mayrhofers, Bashas, Rejeks und wie sie nicht alle hei\u00dfen m\u00f6gen. Dreht euch doch mal um und schaut nach Ingolstadt, Darmstadt, Karlsruhe, Augsburg, Paderborn, … Es sind keine Guardiolas und Mourinhos die dort arbeiten, keine Messis und Ronaldos, die dort spielen. Aber es sind Personen, die ihre F\u00e4higkeiten in Ruhe aus\u00fcben k\u00f6nnen.<\/p>\n
Hier mag der Gro\u00dfteil aufschreien: Ha! F\u00e4higkeiten? Poschner? Mayrhofer? Aber welche Gelegenheit hatten die Verantwortlichen denn, zu zeigen, was sie k\u00f6nnen? Erinnert euch doch: Nach der Saison 13\/14 war die Aufbruchsstimmung nirgends gr\u00f6\u00dfer als an der Gr\u00fcnwalder Stra\u00dfe! Jetzt schimpft jeder \u00fcber die Fluktuation im Kader \u2013 aber was wollten wir denn zu Beginn der letzten Saison? Richtig: Neue Trainer, Spieler, Verantwortliche. Die sind Alle gekommen. Aber sp\u00e4testens nach der 0:3-Heimschlappe gegen RB Leipzig war klar, dass die Neuen keine Chance haben werden, sich in Ruhe zu akklimatisieren und sich auf die eigenen F\u00e4higkeiten zu besinnen. Sie befanden sich alle mitten in eben jenem Spannungsfeld.<\/p>\n
Deswegen lasst mich nochmals appellieren: Auch wenn es nicht immer gut l\u00e4uft, gebt jetzt<\/em> Poschner, Fr\u00f6hling & Co. Vertrauen und Ruhe. Auch der Kader sollte bleiben, wie er ist, die Anzahl der Ab- und Zug\u00e4nge so klein wie m\u00f6glich gehalten werden. Auch Personalien wie Sanchez, Rodri und Bedia geh\u00f6ren dazu. Super Fu\u00dfballer, von den Medien zu Reizfiguren stilisiert. Gebt dem Kader Zeit, sich zu entwickeln. Das erste Jahr in dieser Konstellation kann getrost als Stahlbad bezeichnet werden, nun ist es an der Zeit, gewissenhaft und hart zu arbeiten. In Ruhe!<\/p>\n Auch der FC Ingolstadt w\u00e4re in der Saison 2013\/14 fast abgestiegen, nun verlassen sie als Meister die zweite Liga. „Sechzig ist nicht Ingolstadt!“ \u2013 Nein, nat\u00fcrlich nicht! Aber beides sind Fu\u00dfballvereine, und die Schanzer haben gezeigt, dass nur Ruhe und Kontinuit\u00e4t ausreicht, um aus dem Tal auf den Berg zu kommen. Denn, liebe L\u00f6wenfans, das ist das Geheimnis des Erfolgs.<\/p>\n Bekennt euch! Zeigt, dass ihr L\u00f6wen seid! Hindert den schlafenden Riesen nicht am Aufstehen, helft ihm dabei.<\/p>\n Denn: Einmal L\u00f6we, immer L\u00f6we!<\/p>\n","protected":false},"excerpt":{"rendered":" Liebe L\u00f6wenfans, liebe „L\u00f6wenfamilie“! Es liegt eine besondere Saison hinter uns. Obwohl man als Anh\u00e4nger des TSV 1860 Einiges gewohnt ist, hinterlie\u00df die Spielzeit 14\/15 durch eine unglaubliche Diskontinuit\u00e4t, eine beispiellose Unruhe und ein st\u00e4ndiges Auf-und-Ab einen bleibenden Eindruck. Nach wochen- und monatelangen Strapazen und \u00c4rgernissen endete alles in einem frenetischem Jubelmeer \u2013 zufrieden ist trotzdem niemand.<\/p>\n","protected":false},"author":2,"featured_media":5985,"comment_status":"open","ping_status":"closed","sticky":false,"template":"","format":"standard","meta":{"footnotes":""},"categories":[15],"tags":[23,22],"yoast_head":"\n