Die erste K.O.-Runde der K\u00f6nigsklasse ist pass\u00e9, heute Abend wird mit den Partien Bayern \u2013 Benfica und Barcelona \u2013 Atletico das Viertelfinale er\u00f6ffnet. Aber gab es bisher \u00dcberraschungen? Wer hat Chancen auf den Titel? Welche Teams schw\u00e4chelten? Fragen \u00fcber Fragen \u2013 Antworten liefert Inside 11 mit dem Zwischenfazit zur Champions-League-Saison.<\/p>\n
Der Vorjahressieger aus Barcelona bekam es mit London zu tun. Trotz des namhaften Gegners hat sich der FCB jedoch \u2013 wie zu erwarten war \u2013 ohne gr\u00f6\u00dfere M\u00fche durchgesetzt.<\/p>\n
Im Hinspiel musste Marc Andr\u00e9 ter Stegen ein Mal den fr\u00fchen R\u00fcckstand verhindern. Ansonsten wirkte der FC Barcelona weder defensiv noch offensiv wirklich gefordert. Im Hinspiel gewann Barca durch einen Messi-Doppelpack mit 2:0, das R\u00fcckspiel ging 3:1 aus: Neymar, Suarez und erneut Messi besorgten die Tore. Der Schweizer Elneny konnte das zwischenzeitliche 1:1 erzielen.<\/p>\n
Wahrscheinlich ist momentan keine Mannschaft weltweit so gut drauf wie die Katalanen. Unbeeindruckt wird ein Gegner nach dem anderen aus dem Weg ger\u00e4umt. Die Titelverteidigung ist ein realistisches Ziel.<\/p>\n
Der kommende Gegner ist aus diversen Ligaduellen nat\u00fcrlich bestens bekannt. Atl\u00e9tico rangiert in Spanien auf dem zweiten Platz hinter den Katalanen. Im Champions-League-Achtelfinale taten sie sich jedoch \u00fcberraschend schwer. Der slowenische Keeper Jan Oblak steht mittlerweile bei sechs Spielen ohne Gegentor. Die Defensive funktioniert.<\/p>\n
Das Problem war, dass die Null auf beiden Seiten stand und dass obwohl es die Auslosung mit Atl\u00e9tico gut meinte, und ihnen PSV Eindhoven als Gegner bescherte. Weder im Hin- noch im R\u00fcckspiel konnten Griezmann und Co. ein Tor erzielen. Mehr noch: die beiden Spiele gegen den Philips-Werksclub aus den Niederlanden waren extrem arm an H\u00f6hepunkten. Folgerichtig musste sich der Finalist von 2014 per Elfmeterschie\u00dfen ins Viertelfinale zittern.<\/p>\n
Barca wurde von Arsenal nicht komplett gefordert und in ihrer momentanen Form sind sie gegen jeden Gegner Favorit. Die Elf von Luis Enrique wirkt keineswegs satt, sondern will unbedingt weiter Titel gewinnen. Das Viertelfinale d\u00fcrfte dennoch kein Spaziergang werden.<\/p>\n
In der K\u00f6nigsklasse ist Atl\u00e9tico trotz der vielen bestrittenen Spiele eine Wundert\u00fcte. Als Tabellenerster verwies man in der Gruppe C Benfica, Galatasaray und Tripolis auf die Pl\u00e4tze, um dann im Achtelfinale gegen PSV zwei erschreckend schwache Leistungen zu zeigen. In der Champions League sind die Colchoneros einem Spitzenclub bis jetzt erfolgreich aus dem Weg gegangen.<\/p>\n
In der Liga konnte Barca beide Duelle f\u00fcr sich entscheiden. Die Elf von Diego Simeone wird es den Katalanen schwer machen, dennoch steht Barcelona wohl nach zwei anstrengenden Spielen im Halbfinale.<\/p>\n
Der VW-Werksklub bekam es mit der \u00dcberraschungstruppe aus Gent zu tun. Im Achtelfinale war jedoch Schluss mit der Sensation. Der VfL wirkte im Hinspiel souver\u00e4n und fokussiert, f\u00fchrte 3:0, um am Ende 3:2 zu spielen. Einer \u00e4hnlich soliden Leistung im R\u00fcckspiel ist es zu verdanken, dass dieses spektakul\u00e4re Ergebnis keine Auswirkungen auf das Weiterkommen der W\u00f6lfe hatte. 1:0 gewann die Elf von Dieter Hecking zu Hause.<\/p>\n
Julian Draxler ragte bei beiden Spielen als Leader in der Offensive heraus. Er ist jemand der das Spiel entscheiden will und auch dementsprechende F\u00e4higkeiten hat. Der fr\u00fchere Schalker kommt zuletzt immer besser in Form, welche er sich f\u00fcr das Viertelfinale unbedingt konservieren sollte. Gent war kein Gegner f\u00fcr Wolfsburg, nun wird es definitiv anspruchsvoller.<\/p>\n
Der amtierende deutsche Pokalsieger kann davon profitieren, dass andere Mannschaften ihn untersch\u00e4tzen, was t\u00f6dlich sein kann. In letzter Zeit scheint der sehr gute Wolfsburger Kader immer besser zusammenzuwachsen.<\/p>\n
Zinedine Zidane konnte sich in seinem ersten Champions League-Achtelfinale als Trainer durchsetzen. Gegen den AS Rom war vor allen Dingen die individuelle Klasse Reals spielentscheidend, zumal das Achtelfinale nach dem 2:0 Ausw\u00e4rtssieg Reals de facto schon entschieden war. Das R\u00fcckspiel endete mit dem gleichen Ergebnis.<\/p>\n
Doch der allzu souver\u00e4ne Anschein tr\u00fcgt. Real h\u00e4tte sowohl im Hin- als auch im R\u00fcckspiel massive Probleme bekommen k\u00f6nnen. Dass die K\u00f6niglichen ebenjene Probleme nicht bekamen, liegt zuallererst mal an der katastrophalen Chancenverwertung der Elf aus Rom. Die Spiele zeigten jedoch auch, dass Real nicht gut spielen muss, um zu gewinnen, da die Mannschaft um Cristiano Ronaldo genug Spieler hat, die ein Spiel allein entscheiden k\u00f6nnen.<\/p>\n
Wolfsburg w\u00e4re wohl nur gegen Benfica Favorit gewesen. Stattdessen wurde es das glanzvollste Los. Die Galaktischen gastieren beim VW-Werksklub. Real zeigt sich momentan in guter Verfassung, gewann zuletzt den Clasico im Camp Nou. Nichtsdestotrotz m\u00fcssen sich die Madrilenen gewissenhaft auf den VfL vorbereiten, und genau wissen womit sie es zu tun bekommen.<\/p>\n
Die Elf von Zinedine Zidane zeigte sich in dieser Saison schon mehrmals \u2013 vor allem gegen den AS Rom in der Vorrunde \u2013 sehr konteranf\u00e4llig. Dies k\u00f6nnte dem Team zum Verh\u00e4ngnis werden. Mehr noch, sollte Real eine Leistung wie gegen Rom zeigen, ist es sogar wahrscheinlich, dass sie ausscheiden. Sch\u00fcrrle, Draxler und Kruse sind Spieler, die Fehler in Reals Defensive eiskalt ausnutzen k\u00f6nnen.<\/p>\n
Der VfL hat in dieser Saison gro\u00dfe Probleme mit Partien in denen sie selbst das Spiel machen m\u00fcssen. Genau das ist gegen Real jedoch nicht gefordert. Motiviert bis in die Haarspitze d\u00fcrften die W\u00f6lfe dar\u00fcber hinaus so oder so sein.Trotz Reals Favoritenrolle k\u00f6nnte das Spiel deutlich knapper werden als gedacht, mit zwei nahezu fehlerfreien Auftritten des VfL ist die Sensation drin.<\/p>\n
Das spektakul\u00e4rste Achtelfinale war wohl das zwischen dem FC Bayern M\u00fcnchen und Juventus Turin. Zun\u00e4chst sah alles ganz sicher aus. Bayern spielte 60 Minuten lang in Turin die Sterne vom Himmel, f\u00fchrte 2:0 und h\u00e4tte durchaus h\u00f6her f\u00fchren k\u00f6nnen. Wie aus dem Nichts kam Juve zum Anschlusstreffer und dominierte von da an das Spielgeschehen.<\/p>\n
Leidenschaftlich und aufopferungsvoll ackerte sich das Team in schwarz und wei\u00df zur\u00fcck ins Spiel und wurde folgerichtig sogar noch mit dem 2:2 belohnt \u2013 durch das Bayern dennoch eine gute Ausgangsposition vorzuweisen hatte.<\/p>\n
Das R\u00fcckspiel lief \u00e4hnlich ab: Das Ausw\u00e4rtsteam, in diesem Fall Juventus, war klar besser und f\u00fchrte bereits zur Halbzeit mit 2:0. Der zweite deutsche Vertreter im Viertelfinale war schon mit einem Bein raus aus dem Wettbewerb, doch es kam die 91. Minute im R\u00fcckspiel gegen Juventus Turin und es kam die x-te Flanke, die quer durch den Strafrum der alten Dame segelte. Und es kam, nat\u00fcrlich, Thomas M\u00fcller.<\/p>\n
Guardiola wechselte mit Thiago und Coman den Sieg ein. Festzuhalten bleibt nat\u00fcrlich auch, dass Juve es mehrmals verpasst hat, den Sack mit dem dritten Tor zuzumachen und Bayern M\u00fcnchen sich bis zum Schluss geweigert hat aufzustecken. Diese Moral wurde mit dem Viertelfinaleinzug belohnt.<\/p>\n
Dort wartet nun das vermeintlich leichteste Los: Benfica Lissabon. Die Portugiesen spielten ihr Achtelfinale gegen Zenit St. Petersburg und kamen erstaunlich ungef\u00e4hrdet in die n\u00e4chste Runde. Der portugiesische Rekordmeister verf\u00fcgt \u00fcber eine sehr talentierte Mannschaft, die gerade im R\u00fcckspiel bewiesen hat, dass sie \u00fcber gute Nerven verf\u00fcgt.<\/p>\n
In der recht jungen Truppe sticht jedoch ein Routinier heraus. Der brasilianische St\u00fcrmer Jonas spielt die Saison seines Lebens. Er schoss in 26 Liga-Spielen 28 Tore, war insgesamt in 37 Partien an 43 Toren beteiligt. So konnte es keinen \u00fcberraschen, dass eben dieser Jonas im Hinspiel in Lissabon den 1:0-Siegtreffer erzielte.<\/p>\n
Im R\u00fcckspiel musste Trainer Rui Vitoria auf f\u00fcnf Stammkr\u00e4fte verzichten, dazu kam dann in der zweiten Halbzeit das 1:0 f\u00fcr Zenit St. Petersburg. Doch das Team in den roten Trikots lie\u00df sich nicht verunsichern, spielte ruhig weiter und traf in der 85. Minute zum 1:1. Das 2:1 in der 96. Minute war nicht weiter von Bedeutung. Diese zwei Spiele zeigen, dass man Benfica nicht untersch\u00e4tzen sollte. Das Team von Rui Vitoria hat \u00fcberragende Techniker und mit Jonas einen irre torgef\u00e4hrlichen St\u00fcrmer. Sie stehen zurecht im Viertelfinale.<\/p>\n
„Der portugiesische Rekordmeister gegen den deutschen Rekordmeister.“ „Die nach Mitgliederzahl zwei gr\u00f6\u00dften Vereine der Welt.“ So oder so \u00e4hnlich werden die \u00dcberschriften vor dem Spiel lauten. Man sollte die Partie jedoch auch nicht gr\u00f6\u00dfer machen als sie ist. Fakt ist: Benfica ist die individuell schlechteste Mannschaft der acht Verbliebenen. Dem entgegen stehen die Bayern, die, gerade in der Tiefe, den wohl besten Kader der Welt haben \u2013 wodurch auch der Ausfall von Arjen Robben nicht weiter tragisch sein sollte.<\/p>\n
Ein weiterer interessanter Fakt: Von allen noch teilnehmenden Vereinen hat Benfica die schlechteste Chancenverwertung \u2013 eine Tatsache die gerade gegen den FC Bayern M\u00fcnchen zum Verh\u00e4ngnis werden kann. Die Partie k\u00f6nnte bereits nach dem Hinspiel entschieden sein.<\/p>\n
Ein Team, dass seine Chancen sehr effektiv nutzt, ist Paris Saint-Germain, die nach Barcelona die beste Chancenverwertung aufweisen. In den letzten Tagen ist das einzige Gespr\u00e4chsthema die Zukunft von Zlatan Ibrahimovic, bereits fest steht nur, dass der Schwede die franz\u00f6sische Hauptstadt verlassen wird.<\/p>\n
Als Abschiedsgeschenk w\u00e4re ihm der Henkelpott wahrscheinlich gerade recht. Paris hat sich im Achtelfinale brutal souver\u00e4n gezeigt und Chelsea im Hin- und R\u00fcckspiel jeweils 2:1 geschlagen. Neben der Chancenverwertung ist eine weitere St\u00e4rke von Paris die Ballzirkulation, der Gro\u00dfteil der Spieler ist technisch sehr versiert und Pressing-resistent.<\/p>\n
Auch die Mentalit\u00e4t, den Sieg erzwingen zu k\u00f6nnen, hat sich gegen Chelsea gezeigt. Und nat\u00fcrlich profitiert Paris in hohem Ma\u00dfe von ihrem Ass im \u00c4rmel: Zlatan Ibrahimovic, der trotz seines Alters die Saison seines Lebens spielt und in der franz\u00f6sischen Liga bereits 30-mal einnetzte.<\/p>\n
Ebenjene franz\u00f6sische Liga k\u00f6nnte PSG nun in dieser wichtigen Phase der Saison auf die F\u00fc\u00dfe fallen. Paris ist das einzige Team der acht verbliebenen, dessen heimische Liga bereits entschieden ist. Die Elf von Laurent Blanc ist bereits Meister, der Trainer muss nun darauf achten, dass die Mannschaft die Spannung beh\u00e4lt, die gegen Manchester City n\u00f6tig sein wird.<\/p>\n
Um die Citizens richtig einzusch\u00e4tzen, muss man eine Weile zur\u00fcckgehen. Das Achtelfinale gegen Dynamo Kiew sollte hier nicht als Ma\u00dfstab gelten, hatte man doch den neben Gent wohl schw\u00e4chsten m\u00f6glichen Gegner. F\u00fcr die souver\u00e4ne Leistung geb\u00fchrt ihnen Lob.<\/p>\n
Will man jedoch das Potential von Pep Guardiolas k\u00fcnftigem Arbeitgeber richtig einordnen, wirft man einen Blick in die Gruppenphase. Hier wurden Juventus Turin, der FC Sevilla und Borussia M\u00f6nchengladbach hinter sich gelassen. Gegen Juve wurden beide Spiele knapp verloren, die anderen vier Partien konnte Manchester City alle f\u00fcr sich entscheiden.<\/p>\n
Nichtsdestotrotz wartet mit Paris jetzt die wohl schwerste Aufgabe der bisherigen Saison. Und die kommt zum denkbar ung\u00fcnstigen Zeitpunkt, schlie\u00dflich fehlen derzeit zwei enorm wichtige Spieler. Kevin De Bruyne w\u00e4re wohl erst zum Halbfinale wieder fit, bei Raheem Sterling geht man sogar von rund sechs Wochen Fehlzeit aus.<\/p>\n
Was hei\u00dft das f\u00fcr das Viertelfinale der zwei finanzst\u00e4rksten Teilnehmer? Paris spielt eine sehr gute Champions-League-Saison, hat momentan hinter Barca und den Bayern die wohl beste Form. Die Bank ist mit Spielern wie Cavani oder Pastore grandios besetzt, noch dazu verf\u00fcgt Paris \u00fcber einen herausragenden Torh\u00fcter. Die Elf von Laurent Blanc ist zu Hause noch ungeschlagen und kassierte erst drei Gegentore.<\/p>\n
Manchester City hingegen konnte bis hierhin nur einmal zu null spielen. Die Citizens werden extrem mit den beiden Verletzten zu k\u00e4mpfen haben, Sergio Ag\u00fcero allein wird kaum ausreichen, um die Pariser Defensive zu knacken. Paris wirkte gegen Chelsea extrem fokussiert. Sollten sie sich diese Einstellung beibehalten, d\u00fcrften die Mannen um Zlatan nach Hin- und R\u00fcckspiel im Halbfinale stehen.<\/p>\n","protected":false},"excerpt":{"rendered":"
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