{"id":4622,"date":"2020-03-14T20:20:31","date_gmt":"2020-03-14T18:20:31","guid":{"rendered":"http:\/\/inside11.de\/?p=4622"},"modified":"2020-09-25T09:40:17","modified_gmt":"2020-09-25T07:40:17","slug":"debatte-um-atlantic-league","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/inside11.com\/de\/debatte-um-atlantic-league\/","title":{"rendered":"Clubs der kleinen L\u00e4nder, vereinigt euch!"},"content":{"rendered":"
„Man bekommt auf Reisen einen klaren Kopf“ \u2013 das wusste schon der d\u00e4nische Nationaldichter Hans Christian Andersen zu berichten. Andersens Landsmann, Anders H\u00f8rsholt \u2013 Klubdirektor des FC Kopenhagen \u2013 scheint \u00e4hnlich begeistert vom Reisen zu sein, da er k\u00fcrzlich vorschlug, eine europ\u00e4ische Liga f\u00fcr die dominierenden Klubs kleinerer Ligen zu gr\u00fcnden. Auf den ersten Blick eine sehr abstrakte Idee, und noch dazu gem\u00e4\u00df der Statuten von UEFA und FIFA illegal. Doch es gibt auch gute Gr\u00fcnde, sich mit dieser Idee auseinanderzusetzen.<\/p>\n
Zun\u00e4chst muss man anmerken, dass es sich hier um ein \u00e4u\u00dferst interessantes Gedankenexperiment handelt. Es bricht mit vielen Konventionen des Fu\u00dfballs, wie wir ihn heute kennen. Beispielsweise wie diese Liga best\u00fcckt ist. Nicht mehr Nationalit\u00e4t entscheidet \u00fcber Ligazugeh\u00f6rigkeit, sondern andere Gr\u00fcnde.<\/p>\n
Christoph Biermann beschreibt in der aktuellen 11 Freunde grundlegende Ver\u00e4nderungen, die sich im Fu\u00dfball anbahnen. Er beendet seinen lesenswerten Aufsatz mit der Feststellung, dass der Fu\u00dfball vor einer Zeitenwende steht.<\/p>\n
In solchen Zeiten geh\u00f6rt es sich, Ideen nicht von vornherein auszuschlie\u00dfen, sondern sie Teil des Diskurses werden zu lassen. Ziel dieses Diskurses muss es sein, einen Weg zu finden, die Schere zwischen armen und reichen Klubs zu schlie\u00dfen. Jeder Ansatz bringt diesen Diskurs voran. Doch welche Gr\u00fcnde sprechen konkret f\u00fcr den Zusammenschluss einiger Klubs zu einer intereurop\u00e4ischen Liga?<\/p>\n
Reibung erzeugt Hitze. Das hat nichts mit Fu\u00dfball zu tun? Freilich hat es das. In einer solchen Liga w\u00fcrden sich die unterschiedlichsten Spielstile \u2013 bildlich gesprochen \u2013 aneinander reiben. Nehmen wir als Beispiel Celtic Glasgow und Ajax Amsterdam. Beides ideale Kandidaten f\u00fcr eine intereurop\u00e4ische Liga.<\/p>\n
Sehen wir uns die traditionellen Qualit\u00e4ten der Schotten an. Defensivst\u00e4rke und Kampfkraft, very british eben. Die Mannen aus Amsterdam stehen traditionell f\u00fcr den „Total Voetbal“. Dem wohl sch\u00f6nsten Spielstil, den dieses Spiel kennt.<\/p>\n
Ein regelm\u00e4\u00dfiges Aufeinandertreffen dieser beiden Philosophien, dieser zwei gro\u00dfartigen Klubs, dieser zwei Mythen des europ\u00e4ischen Fu\u00dfballs ist wohl der feuchte Traum vieler Fu\u00dfballfetischisten. Ein Publikum g\u00e4be es also sicherlich europaweit. Wie k\u00f6nnte man dieses Publikum nutzen?<\/p>\n