Es ist kaum zu glauben, dass es schon fast 15 Jahre her ist, seitdem Bastian Schweinsteiger mit seiner „Cousine“ eine entspannte Nacht im Whirlpool an der S\u00e4bener Stra\u00dfe verbrachte. Oder dass er morgens um vier in einer Diskothek gesichtet wurde. Schweinsteiger ist seri\u00f6s geworden. Vom oberbayrischen Bazi zur weltm\u00e4nnisch auftretenden Ikone. Manch ein Beobachter meint seine Zeit bei Manchester United h\u00e4tte ihm geschadet. Dem ist nicht so. Bastian Schweinsteiger hat Stil bewiesen. Und ist ein Vorbild f\u00fcr jeden Fu\u00dfballer.<\/p>\n
Im Juli 2015 sehnte sich Bastian Schweinsteiger nach Ver\u00e4nderung. 34 Spieltage Dominanz in der Bundesliga, absolute Ergebnis-Sicherheit im DFB-Pokal und ewiges Anrennen in der Champions League haben ihn m\u00fcde gemacht. Schweinsteiger sehnte sich nach der gro\u00dfen weiten Fu\u00dfball-Welt.<\/p>\n
Schon bei diesem Wechsel zeigte sich der Charakter dieses Mannes. Er traf diese Entscheidung in \u00dcbereinstimmung mit seinem Club. Ein Vorgang, der in Zeiten von zwielichtigen Methoden zur Forcierung, wie die von Dimitri Payet, nicht allt\u00e4glich erscheint.<\/p>\n
Der Wechsel nach England stand auch f\u00fcr etwas, was Schweinsteiger schon immer angetrieben hat. Der Drang sich beweisen zu wollen. Der Drang mehr zu sein als der ewige Dominator einer \u2013 mit Verlaub \u2013 durchaus einseitigen Liga. Er begab sich ohne Not in die Gefahr, sein eigenes Denkmal aus der Ferne zu besch\u00e4digen. Dies verdient Respekt.<\/p>\n
Manchester war f\u00fcr Schweinsteiger ein Traum. Dort trainierte sein Lehrmeister van Gaal. Der Verein hat ihn schon in jungen Jahren fasziniert. Leider hinderten ihn Verletzungen und eine daraus resultierende Formkrise an der Verwirklichung seines Traums. Das als „Theatre of Dreams“ bekannte Old Trafford wurde f\u00fcr Schweinsteiger immer mehr zur B\u00fchne seines Albtraums.<\/p>\n
Doch der Oberbayer ergab sich nicht kampflos seinem Schicksal. Immer wieder k\u00e4mpfte er sich an die Mannnschaft heran. Dies war zu einem Teil auch van Gaal zu verdanken. Als der „Tulpengeneral“ zur neuen Saison das Traineramt an Jose Mourinho \u00fcbergab, d\u00fcrfte Schweinsteiger klar gewesen sein, dass dies nicht unbedingt zu seinem Besten war.<\/p>\n
So kam es auch. Mourinho sortierte Schweinsteiger eiskalt aus. Der Kapit\u00e4n des Weltmeister trainiert mit der Reserve eines, in der laufenden Saison, mittelklassigen Premiere League Klubs. Schweinsteiger h\u00e4tte aufgrund dieser bitteren Pille jeden Grund gehabt, sich in Selbstmitleid aufzul\u00f6sen.<\/p>\n
Doch der 32-J\u00e4hrige nahm die neue Aufgabe an. Er machte seinen Job. W\u00fcnschte dem Team, dem er eigentlich nicht mehr angeh\u00f6rte, stets nur das Beste. Hielt sich immer bereit und bekam schlussendlich auch einige wenige Chancen, sich zu pr\u00e4sentieren. Diese Tugenden sind in Anbetracht der Aktionen von, beispielsweise, Tim Wiese Gold wert. Manchester konnte sich gl\u00fccklich sch\u00e4tzen, einen wie Schweinsteiger in seinen Reihen zu haben.<\/p>\n
F\u00fcr manchen mag es so scheinen, als ob Schweinsteiger Hals \u00fcber Kopf aus Manchester ins amerikanische Exil flieht. Dem ist nicht so. Schweinsteiger sah mit dem Wechsel nach Chicago eine Chance, seine Qualit\u00e4ten als Leitwolf abermals unter Beweis zu stellen.<\/p>\n
Bei Chicago Fire kann er an seine Rolle bei der Nationalmannschaft und bei Bayern ankn\u00fcpfen. Er st\u00f6\u00dft zu einer taumelnden Gr\u00f6\u00dfe des amerikanischen Fu\u00dfballs. Schweinsteiger hat die Qualit\u00e4t, das Team zu mehr Konstanz zu f\u00fchren.<\/p>\n
Schweinsteigers Wechsel war eine Entscheidung explizit f\u00fcr Chicago und keine Entscheidung explizit gegen Mourinho oder Manchester.<\/p>\n
Seine Zeit bei Manchester hat ihn als Menschen geformt. Sie gab ihm die Gelegenheit, Stil zu beweisen. Dies hat er getan. Nicht wenige werden sich in Manchester immer wieder gern an diesen K\u00e4mpfer aus Kolbermoor zur\u00fcckerinnern.<\/p>\n","protected":false},"excerpt":{"rendered":"
Es ist kaum zu glauben, dass es schon fast 15 Jahre her ist, seitdem Bastian Schweinsteiger mit seiner „Cousine“ eine entspannte Nacht im Whirlpool an der S\u00e4bener Stra\u00dfe verbrachte. Oder dass er morgens um vier in einer Diskothek gesichtet wurde. Schweinsteiger ist seri\u00f6s geworden. Vom oberbayrischen Bazi zur weltm\u00e4nnisch auftretenden Ikone. Manch ein Beobachter meint seine Zeit bei Manchester United h\u00e4tte ihm geschadet. Dem ist nicht so. Bastian Schweinsteiger hat Stil bewiesen. Und ist ein Vorbild f\u00fcr jeden Fu\u00dfballer.<\/p>\n","protected":false},"author":5,"featured_media":5565,"comment_status":"open","ping_status":"closed","sticky":false,"template":"","format":"standard","meta":{"footnotes":""},"categories":[8],"tags":[22],"yoast_head":"\n