Max Eberl auf der Suche nach neuer Sturmkraft

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Am Mittwoch trainierte Neuzugang Yann Sommer erstmals im Borussen-Trikot. Der junge Keeper, der in diesem Sommer vom FC Basel an den Niederrhein gewechselt war, absolvierte eine leichte Trainingseinheit. Im Anschluss wurde er, wie auch Fabian Johnson, den Medien vorgestellt. Während alle bisherigen Neuzugänge am Borussia-Park angekommen sind schaut sich Sportdirektor Max Eberl weiterhin nach potentiellen Spielern um, die das Team noch verstärken könnten.

Causa de Jong beendet

Nach seiner Zeit bei Borussia Mönchengladbach wird Stürmer Luuk de Jong von vielen Kritikern als „größter Flop der Vereinsgeschichte“ abgestempelt. Nachdem Gladbach vor zwei Jahren noch rund 12 Millionen Euro für den Niederländer bezahlte, wechselte de Jong für 5,5 Millionen Euro Ablöse zurück in seine Heimat. „Du hast immer Leute, die etwas Schlechtes über dich reden. Es ist schade, dass ich nicht zeigen konnte, was meine Qualitäten sind. Ich hoffe, dass ich noch mal die Möglichkeit bekomme zu zeigen, dass ich kein Flop bin“, sagte de Jong der Sport Bild.

Ein kopfballstarker Spieler wie de Jong konnte sich von Anfang an nie in das System von Trainer Lucien Favre einbringen. Die Rolle als Nachfolger von Marco Reus konnte der 23-Jährige in seiner Zeit in Mönchengladbach nicht gerecht werden. In 36 Bundesligaspielen für die Fohlen erzielte der Mittelstürmer lediglich sechs Treffer.

Sportdirektor Max Eberl ist jedoch weiterhin von Luuk de Jong überzeugt: „Man braucht neben extrem hoher Qualität des Spielers, von der ich nach wie vor überzeugt bin, auch Glück. Wenn Luuk in den ersten fünf Spielen gleich dreimal getroffen hätte, hätte das seinen Kopf vielleicht freigemacht. Er hat sich wohl zu sehr mit den 12 Millionen Ablöse beschäftigt. Und damit, der Nachfolger von Marco Reus zu sein“, so der Manager. „Es hat nicht so funktioniert, wie wir uns das vorgestellt haben – und wie man das von einem Top-Transfer erwartet. Mir persönlich ist es auch nicht gelungen, Luuk einen schnellen Mann an die Seite zu stellen, den ich eigentlich 2012 holen wollte und der es ihm vielleicht einfacher gemacht hätte.“

Auch Peniel Mlapa verlässt die Fohlen

Das Tauziehen um Peniel Mlapa ist nach langem hin und her beendet. Nachdem von mehreren Zweitligisten großes Interesse bestand, sicherte sich letztendlich Absteiger Nürnberg die Dienste des 23-jährigen Stürmers. Mlapa war im Jahr 2012 von 1899 Hoffenheim zur Borussia gewechselt. In 31 Pflichtspielen erzielte der 1,93 Meter große Mittelstürmer vier Treffer. Der Rechtsfuß wird zunächst für ein Jahr an die Franken ausgeliehen.

Max Eberl begründete den Abgang wie folgt: „Bei uns hätte Peniel auch in dieser Saison wahrscheinlich nicht regelmäßig gespielt, so dass diese Lösung für uns und für ihn ein guter Weg ist. Wir hoffen, dass er in Nürnberg viel Spielpraxis bekommt und dort eine wichtige Rolle einnimt.“ In der vergangenen Saison wurde Mlapa in der gesamten Hinrunde von Trainer Lucien Favre nicht berücksichtigt.

Stürmersuche startet von neuem

Resultierend aus den Abgängen von de Jong und Mlapa will Borussia Mönchengladbach noch einmal auf dem Transfermarkt nachlegen. Laut eigenen Aussagen gegenüber dem Kicker, fehlt Max Eberl ein Stürmer, der „die Qualität mitbringt, um Borussia wirklich besser zu machen“. Dennoch betonte er, dass man keinen „Schnellschuss“ tätigen wird, da es keine Dringlichkeit gäbe.

Ayew und Ezekiel im Gespräch

Ayew, welcher zuletzt noch mit Ghana bei der WM in Brasilien agierte, spielte zuletzt auf Leihbasis in Sochaux und besitzt bei Olympique Marseille noch einen Vertrag bis Sommer 2015. Eine mögliche Ablösesumme würde wohl zwischen drei und vier Millionen Euro liegen. Vor allem seine Schnelligkeit zeichnet den 22-Jährigen aus. Mit seiner ausgezeichneten Technik am Ball wäre es kein Problem, sich in das Kombinationsspiel der Gladbacher einzubringen. Seine Schwächen liegen jedoch in der Chancenverwertung.

Ein anderer Kandidat heißt Imoh Ezekiel von Standard Lüttich. Neben Borussia Mönchengladbach, sollen auch Werder Bremen, Hertha BSC und Schalke 04 am 20 jährigen Stürmer interessiert sein. Da sein Vertrag bei den Belgiern jedoch noch bis 2017 läuft, müsste eine Ablösesumme von über sechs Millionen Euro gestemmt werden. Dem kleinen und wendigen Stürmer gelangen in der letzten Saison in 29 Spielen zehn Treffer und acht Torvorlagen.

Streit um Sinan Kurt nimmt kein Ende

Sinan Kurt gilt schon jetzt als eines der größten Talente im deutschen Fußball. Der 18-jährige Mittelfeldspieler ist nun aber zu einem echten Streitobjekt zwischen Borussia Mönchengladbach und dem FC Bayern München geworden. „Eine Frechheit, wie er mit uns umgeht“, schimpfte Sportdirektor Max Eberl. Nach vielen Gesprächen und Verhandlungen mit Borussia, versprach Kurt den Verantwortlichen ausdrücklich, sein erstes Bundesligaspiel im Trikot der „Fohlen“ zu absolvieren. Daraufhin sollte sein erster Profivertrag aufgesetzt werden, um ihn in der kommenden Saison an die Bundesliga heranzuführen.

Kurt entschloss sich jedoch kurzerhand, Borussia Mönchengladbach noch in diesem Sommer zu verlassen und zum FC Bayern München zu wechseln. Der deutsche Rekordmeister war vor einiger Zeit, ohne die Verantwortlichen von Borussia Mönchengladbach davon in Kenntnis zu setzen, an den Spieler herangetreten. Gladbach verlangt jedoch für Kurt knapp fünf Millionen Euro, da sein derzeitiger Vertrag noch bis Sommer 2016 läuft. Soviel Geld wollten die Münchener bisher noch nicht für einen Spieler, der noch kein einziges Spiel im Profi-Bereich bestritten hat, auf den Tisch legen.

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