Über den Aufstieg des „Brause-Klubs“

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RB Leipzig ist im deutschen Profifußball angekommen. Vielerorts geht man davon aus, dass der Verein in den nächsten Jahren eine wichtige Rolle spielen wird. Grund genug, das Leipziger Projekt von Red-Bull-Boss Dietrich Mateschitz genauer zu beleuchten. Im ersten Teil einer dreiteiligen Reihe betrachtet Inside 11 die Entstehung des Clubs. Danach geht es um die Kontroverse um Red Bull, zuletzt folgt eine Betrachtung der Philosophie des Vereins sowie ein Ausblick in die Zukunft.

Nachdem Red Bull bereits 2006 beim FC Sachsen einsteigen wollte, was jedoch verhindert wurde, kam es am 19. Mai 2009 zur Gründung des Vereins RB Leipzig. RB steht in diesem Fall für RasenBallsport. Hierbei übernahm der Verein die ersten drei Männermannschaften und das Seniorenteam des SSV Markranstädt, sowie deren Startrecht in der Oberliga 2009/10. Bereits in dieser ersten Saison des Vereins gelang der Aufstieg in die Regionalliga.

Erster Titel Sachsenpokal

Zur neuen Saison ersetzte man Aufstiegs-Coach Tino Vogel durch Thomas Oral. Grund hierfür war die Entscheidung Mateschitz‘, das Hauptaugenmerk im Fussballbereich zukünftig auf Leipzig statt auf Salzburg zu richten. Daraus ergab sich konsequenterweise der Umzug vom Stadion am Bad (5.500 Plätze) in die Red Bull Arena (44.345 Plätze). Doch die erste Saison in der Regionalliga war nicht einfach.

Trotz der großen wirtschaftlichen Möglichkeiten und der nahezu genauso großen Ambitionen wurde man am Ende der Saison nur Vierter. Obwohl RB Leipzig den Sachsenpokal und somit den ersten Titel der Vereinsgeschichte gewann, wurde nach dem verpassten Aufstieg im Laufe der Rückrunde bekannt, dass Peter Pacult ab der nächsten Saison die roten Bullen trainieren wird. Auch der erst im Februar installierte Sportdirektor Thomas Linke trat wieder zurück.

Der Erfolg kam mit Rangnick

In der kommenden Saison gab es gleich zu Saisonbeginn ein Highlight: der Leipziger Regionalliga–Klub schlug den VfL Wolfsburg in der ersten Runde des DFB-Pokals. Durch dieses Spiel fand RB Leipzig dann zum ersten Mal auch überregional Erwähnung. Der Ligabetrieb lief jedoch ähnlich unbefriedigend wie in der letzten Saison. Erneut musste man einem anderen Verein den Vortritt lassen in Richtung 3. Liga. Konsequenzen für Trainer und Sportdirektor-Posten sollten die Folge sein.

Zur Saison 2012/13 ereigneten sich zwei, für die nächsten Jahre wohl unschätzbar wichtige, Personalwechsel. Ralf „der Professor“ Rangnick übernahm den Sportdirektor-Posten für RB Leipzig und verpflichtete als neuen Trainer sogleich Alexander Zorniger. In der ersten Saison der neuen Regionalliga Nord-Ost gelang die Meisterschaft und durch zwei Relegationsspiele gegen die Sportfreunde Lotte schließlich der Aufstieg in die 3. Liga. Der Sachsenpokal konnte ebenfalls ein zweites Mal gewonnen werden.

Rekordtransfer der 3. Liga

Dass sich RB Leipzig auch in der 3. Liga nicht länger als nötig aufhalten wollte, wurde beispielsweise durch den Transfer von Yussuf Poulsen deutlich. Der dänische U-Nationalspieler war damals mit rund 600.000 Euro Ablösesumme der teuerste Transfer der 3. Liga. In der Winterpause der Saison verpflichtete RB noch Federico Palacios-Martínez für dieselbe Summe aus der Jugend des VfL Wolfsburg. Neben dem wirtschaftlichen Aspekt war ebenso bemerkenswert, dass die beiden 18-Jährigen damals ebenso Angebote von Erstliga-Klubs hatten.

Auch auf dem Rasen lief es für die Leipziger besser als gedacht. Nachdem sich der 1. FC Heidenheim früh in der Spielzeit abgesetzt hatte, konnte sich RB Leipzig im Kampf um den zweiten direkten Aufstiegsplatz gegen den SV Darmstadt 98 durchsetzen. Somit war der Durchmarsch gelungen. RB Leipzig vollbrachte dieses Kunststück als erster Verein.

Weiterlesen in Teil 2: Kritik an RB Leipzig – berechtigt oder haltlos?

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