Die 5 besten Champions-League-Finals aller Zeiten

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Es ist das größte Spiel des Jahres. Im Champions–League–Finale entscheidet sich, welches Team die Krone des europäischen Fußballs aufsetzen darf. Einige dieser Endspiele waren besonders dramatisch, hochklassig oder mitreißend. Inside 11 stellt die fünf besten Finals seit der Einführung der UEFA Champions League 1992/1993 vor.

FC Barcelona – Manchester United 3:1 (London, 2011)

„Ich muss sagen, dass ich wohl noch nie einer besseren Mannschaft gegenüberstand – und ich denke, jeder hier würde das bekräftigen und das akzeptiere ich auch. Es ist nicht leicht nach so einer Niederlage. So chancenlos habe ich meine Mannschaft noch nie gesehen.“ – Sir Alex Ferguson

Der große Sir Alex Ferguson brachte es auf den Punkt. 26 Jahre hatte er Manchester United trainiert, etliche nationale Titel sowie zweimal die Champions League gewonnen. Doch an diesem Abend in London hatten er und sein Team nicht den Hauch einer Chance, denn ihnen stand eine Mannschaft gegenüber, die nicht nur auf ihrem Zenit war, sondern obendrein einen Spielstil pflegte, den man so noch nicht gesehen hatte. Ergänzt man die perfekte Umsetzung dieser Art von Fußball mit einigen überragenden Einzelspielern, darunter Lionel Messi, sowie dem Trainergenie Pep Guardiola, so erhält man, was den FC Barcelona im Jahr 2011 charakterisierte: Totale Dominanz.

Das CL–Finale 2011 zeichnet sich nicht durch Spannung, durch Dramaturgie oder durch überraschende Wendungen aus. Ganz im Gegenteil: Kein Zuschauer hegte während der 90 Minuten auch nur leise Zweifel daran, dass der FC Barcelona dieses Spiel gewinnen würde. Nicht einmal der zwischenzeitliche Ausgleich durch ManU–Star Wayne Rooney zum 1:1 brachte einen ins Grübeln. Zu überlegen waren die Katalanen. Bereits nach 20 Minuten konnte man einigen Spielern von Manchester, speziell dem Mittelfeld um Ryan Giggs und Michael Carrick, ansehen, dass sie die ständigen Passstafetten und die, ja man muss es so sagen, Demütigungen durch Xavi, Iniesta, Messi und Co. satt hatten.

Nach dem bereits erwähnten Ausgleich von Rooney ging es wie durch ein Wunder unentschieden in die Kabine, und so blieb es dem Meister vorbehalten, das Spiel höchstpersönlich zu entscheiden: Lionel Messis Gewaltschuss in der 54. Minute brach die Moral der Engländer endgültig und so konnte Barca in den letzten 35 Minuten des Spiels alles, aber auch alles, mit ihnen anstellen.

Garniert wurden teils minutenlange Ballstafetten mit einem traumhaften Schlenzer von David Villa zum 3:1. Als Schiedsrichter Viktor Kassai das Spiel abpfiff, durfte Barcas Linksverteidiger Eric Abidal, der erst Monate vor dem Finale den Krebs besiegte, den Henkelpott hochstemmen und der Rest der Fußballwelt feststellen, dass es eine solch dominante Vorstellung in einem Champions League–Finale noch nie gab und vielleicht auch nie mehr geben wird.

FC Barcelona: Victor Valdes – Dani Alves, Gerard Pique, Javier Mascherano, Eric Abidal – Sergio Busquets, Xavi Hernandez, Andres Iniesta – Lionel Messi, Pedro Rodriguez, David Villa

Manchester United: Edwin van der Sar – Fabio, Nemanja Vidic, Rio Ferdinand, Patrice Evra – Michael Carrick, Ryan Giggs, Luis Valencia, Park Ji–Sung – Javier Hernandez, Wayne Rooney

Tore: 1:0 Pedro Rodriguez (27.), 1:1 Wayne Rooney (34.), 2:1 Lionel Messi (54.), 3:1 David Villa (69.)

AC Mailand – FC Barcelona 4:0 (Athen, 1994)

„Baresi, Papin, Laudrup und van Basten sind verletzt, ja. Aber das ist kein Problem. Ich habe schon etwas im Sinn.“ – Fabio Capello

Verletzungssorgen, offensivschwache Spielanlage und ein scheinbar unbezwingbarer Gegner – als Milans Coach Fabio Capello, der das Amt erst kürzlich von Trainerlegende Arrigo Sacchi übernommen hatte, die oben erwähnte Aussage tätigte, schlug Fußballeuropa die Hand vor das Gesicht. Der AC Mailand war 1994 zwar amtierender italienischer Meister, hat es aber tatsächlich fertig gebracht, gerade einmal 36 Saisontore zu schießen. Auch in der Champions League legte man besten italienischen Minimalismus an den Tag und gewann gerade mal zwei seiner sechs Gruppenspiele. Trotzdem standen sie plötzlich im Finale.

Ihnen gegenüber das „Dream–Team“ (aber Achtung, der Begriff wurde Anfang der 90er–Jahre recht inflationär benutzt) des FC Barcelona mit Weltstars wie Ronald Koeman (ein nomineller Verteidiger, der in dieser Champions League–Saison 8 Tore schoss!), Pep Guardiola, Hristo Stoichkov und dem brasilianischen Mittelstürmer Romario, der zwei Monate nach dem Finale von Athen als Star der brasilianischen Nationalmannschaft in den USA Weltmeister wurde. 1992 hatte man als letztes Team den Europapokal der Landesmeister gewinnen können und war gierig danach, den Pokal erneut in die katalanische Hauptstadt zu bringen. Befeuert wurden sie von ihrem Trainer, einem Mann, für den die Bezeichnung „Fußballegende“ so klingt, als würde man Rainer Calmund als „moppelig“ bezeichnen: Johann Cruyff.

Doch Cruyff, der Messias des Positionsspiels, die Lichtgestalt des „voetbal totaal“, der sich im Vorfeld des Endspiels wiederholt abfällig über den nüchtern–defensiven Spielstil der Mailänder äußerte, erlebte seine ganz persönliche Götterdämmerung. Milan stürmte Barca einfach nieder. Selten wurde eine Mannschaft so spürbar mit ihren eigenen Waffen geschlagen wie der FC Barcelona an diesem Abend. Capello machte aus der Not, der durch die vielen Verletzten verlorenen Ordnung, eine Tugend, schmiss den Catenaccio–Stil über den Haufen und ließ seine wie aufgedreht wirkenden Spieler auf die völlig perplexen Barca–Stars los. Die verloren ihre Linie vollkommen und ließen sich mit 4:0 abschlachten.

Das Starensemble, dessen Spielstil als das Nonplusultra galt, das „Dream Team“, das sich zum zweiten Mal innerhalb von drei Saisons den Titel als (offiziell) beste Mannschaft Europas sichern wollte und kläglich scheiterte, wird übrigens für mehr als ein Jahrzehnt die letzte Barca–Mannschaft gewesen sein, die ein CL–Finale erreicht.

AC Mailand: Sebastiano Rossi – Mauro Tassotti, Filippo Galli, Paolo Maldini, Christian Panucci – Marcel Desailly, Demetrio Albertini – Zvonimir Boban, Dejan Savicevic, Roberto Donadoni – Daniele Massaro

FC Barcelona: Andoni Zubizarreta – Albert Ferrer, Miguel Angel Nadal, Ronald Koeman, Sergi Barjuan – Josep Guardiola, Jose Mari Bakero, Guillermo Amor – Txiki Begiristain, Romario, Hristo Stoichkov

Tore: 1:0, 2:0 Massaro (22., 45.), 3:0 Savicevic (47.), 4:0 Desailly (58.)

Borussia Dortmund – Bayern München 1:2 (London, 2013)

„ROBBEN! JETZT MACHT ER SEIN TOR!“ – Marcel Reif

Zwölf Jahre. Das sind 144 Monate. Oder 4383 Tage. In den zwölf Jahren, die der deutsche Fußball seit 2001 auf einen europäischen Titel warten musste, wurden Brasilien, Italien und Spanien Weltmeister, der FC Barcelona dreimal Champions League–Sieger, es wurden drei Bundestagswahlen abgehalten und Usain Bolt lief sieben Weltrekorde. Man sieht: Zwölf Jahre sind eine verdammt lange Zeit. Der 25. Mai 2013 entschädigte Fußballdeutschland für so einiges.

Zum ersten mal in der Geschichte standen sich zwei deutsche Klubs in einem Europapokalfinale gegenüber. Die Bayern und der BVB fegten zuvor wie ein Sturm über die CL hinweg. Der BVB, im Jahr zuvor noch sang– und klanglos in der Gruppenphase ausgeschieden, überstand die „Todesgruppe“ mit Real Madrid, Manchester City und Ajax Amsterdam. Schlug dann Schakhtar Donezk, sorgte gegen Malaga für den größten kollektiven Herzinfarkt, den das Ruhrgebiet je erlebte und gewann dann mit 4:1 (durch vier Tore von Robert Lewandowski) gegen Real Madrid.

Die Bayern, angetrieben von der gigantischen Entäuschung der Vorsaison, als man das berüchtigte „Finale dahoam“ verlor, marschierten durch die Gruppe mit Lille, Borisov und Valencia. Schmissen den FC Arsenal raus, ließen gegen das hoch gehandelte Juventus Turin nichts anbrennen und pulverisierten den FC Barcelona mit einem Gesamtergebnis von 7:0 vollkommen.

Es war an diesem Abend im Wembleystadion auch ein Kampf der Systeme. Klopps Konterfußball, sein „Hyänenpressing“ gegen das Positionsspiel der Bayern. Klopp bezeichnete seinen Spielstil mal als „Heavy-Metal–Fußball“, während die Bayern im Vorfeld des „All German Final“ musikalische Unterstützung von der Münchner Philharmonie erhielten, was sich mit etwas Fantasie durchaus auf den künstlerischen und teilweise beinahe filigranen Fußball der Bayern, der dennoch auch einen sehr kraftvollen und dynamischen Aspekt innehatte, übertragen lässt.

Auch war es ein Kampf zweier völlig verschiedener Mentalitäten. Auf der einen Seite der elitäre Rekordmeister von der Isar, der durch das „Vize–Triple“ 2012 in seinem Stolz so gekränkt war, dass man beinahe das Gefühl bekam, die Bayern wollen jeden Gegner für das, was ihnen widerfuhr, bestrafen. Das „Mia san Mia“ ließ die Bayern nur ein Ziel im Auge haben, nämlich alles zu gewinnen. Das ominöse Triple war das klare Ziel. Auf der anderen Seite die Emporkömmlinge aus Dortmund, die den Bayern zwei Jahre lang auf der Nase rumtanzten, man predigte in Dortmund nicht mehr von Reichtum, Börsengängen, Millionentransfers oder ähnlichem, sondern von der „Echten Liebe“.

Die Situation zwischen den Klubs war also nicht nur von Gegensätzen geprägt, sondern vor allen Dingen auch bis zum Zerreißen angespannt. Einen Monat vor dem Endspiel wurde der Wechsel von BVB–Juwel Mario Götze zu den Münchnern bekannt, Matthias Sammer und Jürgen Klopp gerieten beim Bundesligaspiel der beiden Klubs aneinander, aus dem Dortmunder Fanlager gab es einiges an Häme und Spott für Bayernpräsident Uli Hoeneß, dessen Steuerverbrechen gerade an die Öffentlichkeit gelangt waren, kurz: Es war alles angerichtet für einen legendären Abend.

An die Szenen auf dem Platz erinnert sich wohl jeder. Breitner und Ricken als Ritter verkleidet. Dortmunds starke Anfangsphase. Robbens vergebene Großchancen. Riberys Schlag gegen Lewandowski. Die Bayernführung durch Mandzukic. Dante foult Marco Reus und Gündogan verlädt Neuer beim Elfmeter. Der jubelnde Mario Götze auf der Tribüne. Lewandowski tritt dem am Boden liegenden Jerome Boateng auf den Knöchel. Ribery legt einen langen Ball mit der Hacke auf Robben, der marschiert durch Dortmunds Abwehr und legt den Ball in Zeitlupengeschwindigkeit ins Tor. Die Bayern waren Champions League–Sieger! Doch was uns allen bleibt, ist das wohl hochklassigste Finale der letzten Jahre.

Borussia Dortmund: Roman Weidenfeller – Lukas Pisczeck, Neven Subotic, Mats Hummels, Marcel Schmelzer – Sven Bender, Ilkay Gündogan – Kevin Großkreutz, Marco Reus, Jakub Blaszczykowski – Robert Lewandowski

Bayern München: Manuel Neuer – Philipp Lahm, Dante, Jerome Boateng, David Alaba – Javi Martinez, Bastian Schweinsteiger – Franck Ribery, Thomas Müller, Arjen Robben – Mario Mandzukic

Tore:0:1 Mario Mandzukic (60.), 1:1 Ilkay Gündogan (68., Foulelfmeter), 1:2 Arjen Robben (89.)

Manchester United – Chelsea 6:5 i.E. (Moskau, 2008)

„I’ll definitely never be over it. I still wake up in the night and it’s like ’s***‘, it’s there and then you go back to sleep. Sometimes, bang, it’s on my mind. It’ll never go.“ – John Terry

Im oscarprämierten Film „Der Herr der Ringe – Die zwei Türme“ von Peter Jackson gibt es eine Szene, in der sich die Bürger von Rohan, die Zuflucht in der Festung Helms Klamm suchten, einer gigantischen Armee von Uruk–Hai gegenübersehen. Als die tapferen Verteidiger auf den Festungsmauern den Feind erstmals in seiner ganzen Größe und Grausamkeit sehen, beginnt es wie aus Strömen zu regnen. Was folgt ist ein epischer Kampf ums nackte Überleben. Aber ich sag euch was: Vergesst Helms Klamm. Wenn ihr eine wahre Schlacht sehen wollt, dann schaut euch das Champions League–Finale von 2008 nochmal an.

Als es am 21. Mai 2008 in Moskau zu regnen beginnt, nehmen die 22 Spieler auf dem Rasen ihre Positionen ein, um in die Verlängerung zu starten. 90 Minuten reguläre Spielzeit haben keinen Sieger hervorgebracht. ManU war etwas besser und ging durch Cristiano Ronaldo in Führung, noch in der ersten Halbzeit glich Chelsea etwas glücklich durch Frank Lampard aus. Das Spiel war bereits ruppig und wird es in der Verlängerung erst recht. Acht gelbe Karten zückt Schiedsrichter Lubos Michel insgesamt, vier auf beiden Seiten. Doch der Kampf findet kein Ende, und als es auf das Elfmeterschießen zugeht, lässt sich Didier Drogba zu einer Ohrfeige gegen ManU–Verteidiger Vidic hinreißen und fliegt vom Platz. Chelsea fehlt damit der beste Elferschütze und es geht ins Elfmeterschießen.

Tevez, Ballack, Carrick und Belletti treffen. Ronaldo verschießt. Lampard, Hargreaves, Cole und Nani treffen. 4:4. Matchball Chelsea, John Terry geht zum Punkt. Terry, der knallharte Verteidiger, eine der wenigen Identifikationsfiguren im von Ölmilliardär Roman Abramowitsch vollgepumpten Chelsea–Kader. Terry, dieser Turm von einem Mann, Chelseas Fels in der Brandung, läuft an, rutscht aus und schießt an den Pfosten. An den verdammten Pfosten. Anschließend treffen Anderson (ManU), Kalou (Chelsea) und Giggs (ManU), Anelka verschießt für die Londoner und Manchester United ist Champions League–Sieger.

Am Mittelkreis, im strömenden Regen sitzt John Terry und weint. Seine ganz persönliche Schlacht, aber auch die Schlacht seines Teams hat er heute verloren, die jahrelange Hatz nach dem Henkelpott konnte schon wieder nicht vollendet werden. Helms Klamm fiel übrigens nicht. John Terry schon.

Manchester United: Edwin van der Sar – Wesley Brown, Nemanja Vidic, Rio Ferdinand, Patrice Evra – Owen Hargreaves, Paul Scholes, Michael Carrick – Cristiano Ronaldo, Wayne Rooney, Carlos Tevez

Chelsea: Petr Cech – Michael Essien, Ricardo Carvalho, John Terry, Ashley Cole – Claude Makelele, Michael Ballack, Frank Lampard – Joe Cole, Florent Malouda, Didier Drogba

Tore: 1:0 Cristiano Ronaldo (26.), 1:1 Frank Lampard (45.)

Elfmeterschießen: Tevez trifft, Ballack trifft, Carrick trifft, Belletti trifft, van der Sar hält gegen Ronaldo, Lampard trifft, Hargreaves trifft, Cole trifft, Nani trifft, Terry verschießt, Anderson trifft, Kalou trifft, Giggs trifft, van der Sar hält gegen Anelka

Liverpool FC – AC Mailand 6:5 i.E. (Istanbul, 2005)

„Von außen sieht es vielleicht so aus, als hätte eine höhere Macht Einfluss genommen. Aber ich war dabei und kann ihnen versichern: Das war das Ergebnis soliden Fußballhandwerks.“ – Rafael Benitez

20:42 Uhr. Du stehst vor dem Spiel deines Lebens. Im Spielertunnel hörst du über 70.000 fanatische Zuschauer, die dem Hexentempel „Atatürk“ in Istanbul alle Ehre machen. Draußen wartet die größte Bühne des Fußballs, das Champions League–Finale. Dein Gegner, der AC Mailand, die wohl beste Mannschaft der 2000er–Jahre, ist gespickt mit Superstars wie Kaka, Andrea Pirlo, Andreij Schewtschenko oder Hernan Crespo. Doch was ist das schon? Eigentlich weißt du, dass dir und deinem Team nichts passieren kann. Zu groß ist euer Wille, euer Zusammenhalt.

In der Gruppenphase mit den Gegnern Monaco, Piräus und La Coruna seid ihr zwar nur als Zweiter (punktgleich mit dem Drittplatzierten) durchgegangen, kamt danach aber überlegen gegen Bayer Leverkusen und Juventus Turin weiter, um dann euren Landesrivalen Chelsea in einem Nervenspiel im Halbfinale zu bezwingen. Jetzt gehst du auf den Rasen, die Masse jubelt frenetisch, du hörst die Champions League–Hymne, zum dreizehnten Mal in dieser Saison. Du blickst deinem Gegner und deinen Mitspielern in die Augen und bist bereit, das Spiel deines Lebens abzuliefern.

45 Minuten später. Schweiß tropft von deiner Stirn, du sitzt in der Kabine. Die Kabine, in der du eben noch alle guten Vorsätze gefasst hast, die man in 90 Minuten überhaupt umsetzen kann. Jetzt sitzt du hier und liegst 0:3 zurück. Bereits in der ersten Spielminute hat euch Milan–Legende Paolo Maldini in seinem siebten Europacup–Endspiel das 1:0 eingeschenkt. Danach wurdet ihr hergespielt. Dieser Kaka, dieser wundersame weiße Brasilianer, ihr bekommt ihn einfach nicht in den Griff. Seinen Traumpass verwandelte Hernan Crespo so lässig zum 3:0, als wolle er euch verspotten, als wolle er sagen: Was wollt ihr hier überhaupt?

Dein Trainer versucht, euch taktische Anweisungen für die zweite Halbzeit zu geben, doch er ist selbst völlig schockiert, auf einmal stehen zwölf Spieler auf seiner Taktiktafel. Der Schiedsrichter pfeift und ihr müsst die Kabine, die Kabine der guten Vorsätze, verlassen, müsst zurück aufs Feld. Stell dir vor, du bist in dieser Situation. Was machst du?

Walk on through the wind
Walk on through the rain
Though your dreams be tossed and blown

Walk on walk on with hope in your heart
And you’ll never walk alone
You’ll never walk alone

FC Liverpool: Jerzy Dudek – Steve Finnan, Jamie Carragher, Sami Hyypiä, Djimi Traore – Xabi Alonso, Luis Garcia, Steven Gerrard, John Arne Riise – Harry Kewell, Milan Baros

AC Mailand: Dida – Cafu, Jaap Stam, Alessandro Nesta, Paolo Maldini – Andrea Pirlo, Gennaro Gattuso, Clarence Seedorf, Kaka – Hernan Crespo, Andrij Schewtschenko

Tore: 0:1 Paolo Maldini (1.), 0:2, 0:3 Hernan Crespo (39., 44.), 1:3 Steven Gerrard (54.), 2:3 Vladimir Smicer (56.), 3:3 Xabi Alonso (60., Foulelfmeter)

Elfmeterschießen: Serginho verschießt, Hamann trifft, Dudek hält gegen Pirlo, Cisse trifft, Tomasson trifft, Dida hält gegen Riise, Kaka trifft, Smicer trifft, Dudek hält gegen Schewtschenko

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2 Gedanken zu „Die 5 besten Champions-League-Finals aller Zeiten“

  1. 3 dieser 5 Spiele gehören hier nicht rein:
    Dortmund-Bayern
    Liverpool-Mailand
    Manchester-Chelsea
    Die meisten CL-Endspiele waren schwach, Dortmund-Bayern nur für die deutschen Zuschauer spannend, Macnhester-Chelsea war lange Zeit an Langeweile kaum zu überbieten.
    Liverpool – Mailand kann man evtl. nur deswegen aufführen, weil der AC Mailand die Liverpooler an die Wand gespielt haben, in der 2. Halbzeit das Fußballspielen eingestellt haben und in der Verlängerung die beste Chance einfach nicht reingemacht haben. Aber einen derart unverdienten CL-Sieger wie Liverpool damals: selten gesehen.
    Leverkusen – Real Madrid (2002, 1:2) sollte man sicher genauso erwähnen wie 2015 Barca – Juventus (3:1,
    Beim Endspiel 2011 (Barca – ManU) war ich live vor Ort, das war teilweise Fußball von einem anderen Stern. Leider gibts den nicht mehr. Beispiel: das letzte Endspiel zwischen Liuverpool und Tottenham.

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