Antonio Sanabria – der verstoßene Katalane

| |

Der Jugendwahn hat sich längst in alle Ligen Europas und darüber hinaus ausgeweitet. Nicht selten werden in den großen Talentschmieden der Topclubs und der kleinen Vereine immer jüngere, ungeschliffene Diamanten entdeckt. Inside 11 befasst sich in der Reihe „Wunder der Talentschmieden“ mit Talenten, die es in den Profikader schaffen wollen oder es schon geschafft haben. Im dritten Teil geht es um Antonio Sanabria, den ehemaligen Barcelona-Diamant.

Entscheidung für die Perspektive

Antonio Sanabria wurde in Paraguay geboren. Seine Karriere begann zunächst im Futsal, bevor er in die Jugendabteilung des paraguayischen Vereins Cerro Porteño wechselte. Er spielte dort drei Jahre bevor seine Eltern nach Sitges in Spanien zogen und er zum Lokalverein CF Blanca Subur wechseln musste. Hier wusste er solange zu überzeugen bis „La Masia“ auf ihn aufmerksam wurde. Im Jahr 2009, mit 13 Jahren, wechselte er dann in die Jugend des FC Barcelona. Hier wanderte er durch die verschiedenen Jugendstufen, bevor er mit 17 von Tito Vilanova in die erste Mannschaft berufen wurde. Nach guten Leistungen wechselte er dann fest in die zweite Mannschaft des FC Barcelona.

In der folgenden Spielzeit war er Stammspieler von FC Barcelona B und schaffte sogar einige Einsätze in der Profimannschaft. Barcelona rechnete zwar fest mit ihm, doch Sanabria selbst hatte andere Pläne. Er lehnte ein Vertragsangebot ab und akzeptierte im Dezember ein Angebot von Arsenal. Er sollte im Januar nach London wechseln. Bevor das geschah, akzeptierte er aber ein weiteres Angebot von AS Rom und wechselte nach Italien.

Der Stammplatz winkt

Die Ablösesumme beträgt 4,5 Millionen Euro, kann aber mit guten Leistungen auf bis zu 12 Millionen Euro ansteigen. Das wäre eine unglaubliche Summe für einen 17-Jährigen. Sanabria durfte jedoch vorerst nicht spielen, da Nicht-EU-Spieler unter 18 keine Spielberechtigung in der Serie A haben. Er wurde an US Sassuolo ausgeliehen, bei denen er kurz nach seinem 18. Geburtstag sein Debüt in der Serie A feiern durfte. Zu Beginn der nächsten Transferphase wird er zu AS Rom wechseln.

Auch in der Nationalmannschaft war es die beste Saison für den jungen Stürmer. Von der U17 wurde er in die U20 promoviert, bevor er noch in der selben Saison gegen Deutschland in der Nationalmannschaft auflaufen durfte.

In der laufenden Saison konnte er leider hinter Stürmern wie Zaza oder Sansone nicht viel Praxis sammeln. Dazu kam, dass er lange keine Spielberechtigung hatte. Roms Pläne für ihn in der nächsten Saison sind nicht bekannt, denn er wurde eigentlich mit der Aussicht auf einen Stammplatz gelockt. Wie immer wird man sehen, was die Zukunft für dieses Talent bereit hält. Wir bleiben gespannt.

Vorheriger Artikel

Kevin Strootman – Impulsgeber bei AS Rom

Niklas Bolten: „Auch ich möchte meinen eigenen Stil finden“

Nächster Artikel

Schreibe einen Kommentar