Der 22-jährige Mittelfeldspieler wurde zu Beginn der Spielzeit an den 1. FSV Mainz 05 ausgeliehen und soll am Saisonende wieder zu Borussia Dortmund zurückkehren – sollte nichts Unvorhersehbares geschehen. Aber was macht Jonas Hofmann aus? Warum möchte ihn Jürgen Klopp unbedingt halten und warum hat er den jungen Akteur zuletzt sogar für unverkäuflich erklärt? Über Hofmanns Zukunft und seine aktuelle Verletzung.
Von Rot über Hoffenheim nach Dortmund
Jonas Hofmann kam 2004 vom FC Rot zur TSG Hoffenheim und wurde dort bis 2011 ausgebildet und bestritt lediglich fünf Spiele für die Amateurmannschaft bevor der Wechsel zu Borussia Dortmund zustande kam. Ablösefrei wurde er zur zweiten Mannschaft des Ruhrpottclubs transferiert und sollte dort für den Profikader den Feinschliff bekommen.
Im ersten Jahr führte er die Truppe von David Wagner von der Regionalliga West in Liga drei und erzielte dabei selbst zehn und bereitete elf Tore vor und hatte somit einen großen Anteil am Aufstieg der zweiten Mannschaft. In seinem zweiten Jahr in Dortmund wurde Hofmann weiter an die Profimannschaft herangeführt und bekam gegen Ende der Saison 12/13 seine ersten Einsätze und spielte sogar zwei Spiele von Beginn an.
Leihe nach Mainz als logische Konsequenz
In der letzten Saison wurde der Mittelfeldspieler in den Profikader hochgezogen, kam aber auf vergleichsweise wenig Spielzeit. Nur sechs Mal startete er und wurde 25 mal eingewechselt. Mit dieser Bilanz konnte Hofmann nicht zufrieden sein und nach der Verpflichtung des Japaners Kagawa war man sich einig, dass es kaum mehr Einsatzmöglichkeiten für den Jugend-Nationalspieler geben würde.
So entschied sich der Familienmensch Hofmann, der sich Rat bei seiner ganzen Familien holte, am Ende für eine Leihe beim FSV Mainz 05, um mehr Spielpraxis zu bekommen und sich weiterzuentwickeln. Für die 05er sprach am Ende nach eigenen Aussagen die Nähe zum Spielsystem der beiden Vereine.
Viel Potential über die Außen
Es ist kein Wunder, dass Klopp den jungen Spieler nicht gehen lassen will, denn er birgt ein mächtiges Potential. Jonas Hofmann agiert allgemein im offensiven Mittelfeld und spielte bis zu seinem Wechsel zur Borussia auf der Zehnerposition. Erst Wagner, der bereits für ein Jahr sein U17 Trainer gewesen war, erkannte die Möglichkeiten mit ihm über die Außenposition besonders viel Druck aufzubauen.
Über die rechte Seite spielt er bevorzugt, um seine Mitspieler mit gefährlichen Flanken oder tödlichen Bällen in die Schnittstellen zu bedienen. Aber auch über die linke Seite ist er gefährlich, denn dann kann er über die Außen in die Mitte ziehen und so zum Torabschluss kommen.
Schnelligkeit und Ballsicherheit zeichnen Hofmann aus
Hofmanns besondere Eigenschaften sind Schnelligkeit und Ballsicherheit. Dies ermöglicht ihm über die Außenposition immer wieder die Chance auf Tempodribblings, bei denen er seinen Gegner überspielt und in den Sechzehner einzieht. Diese Eigenschaften sind gerade für die Spielsysteme von Dortmund und Mainz essentiell.
Beide Mannschaften agieren mit einem überfallartigem Konterspiel und einem intensiven Gegenpressing. Mit seiner hohen Geschwindigkeit kann Hofmann den Ball schnell in den gefährlichen Bereich tragen und somit immer wieder Gefahr erzeugen.
Eine weitere Eigenschaft des 22-Jährigen sind seine gefährlichen Pässe in die Tiefe und seine Spielintelligenz. Hofmann erkennt oft blitzschnell Situationen und riskiert viel bei seinen Zuspielen. Dies zeigt sich besonders bei seiner Passquote, die lediglich bei 70,1 Prozent liegt. Für seine Position ist dieser Wert leicht unter dem Durchschnitt (72,3 %), was seine Risikobereitschaft unterstreicht.
Dieses Risiko geht der junge Spieler gerne ein, da er durch seine Schnelligkeit innerhalb kürzester Zeit hinter den Ball gelangt und in das Gegenpressing übergeht. Mit seinem Spielverständnis sorgen seine Pässe dadurch immer wieder für größere Gefahr. Seine Fehlpässe führen sehr selten zu gefährlichen Kontern des Gegners.
Spielpraxis führt zu mehr Torgefährlichkeit
Unter seinem neuen Trainer Hjulmand ist Hofmann auf den Außenpositionen gesetzt und die Spielpraxis scheint beim 22-Jährigen gut anzukommen. In seinen sechs Partien für Mainz konnte er bereits drei Tore erzielen. Im Vergleich dazu: In seinen 45 Einsätzen für Borussia Dortmund erzielte er ebenfalls drei Tore.
Ebenfalls startet Hofmann in der U21-Nationalmannschaft durch und konnte in seinen bisherigen zehn Spielen ganze fünf Tore erzielen. Wichtig war vor allem das Tor in der EM-Qualifikation gegen die Ukraine. Mit Hofmann konnte man sich für die U21-EM qualifizieren, was auch für Aufsehen bei Löw gesorgt haben dürfte.
Hofmann – ein baldiger A-Nationalspieler?
Für die A-Nationalmannschaft fehlen dann noch ein paar Nuancen und gerade auf den Außenposition hat Joachim Löw ein großes Spektrum an Weltklassespielern. Eine Nominierung sollte bei seiner Entwicklung und dem Potential aber nur eine Frage der Zeit sein, da er mit seinen Attributen ebenfalls dem Spielstil von Joachim Löw entgegen kommt.
Hofmann ist ein interessanter, junger Spieler, dem viele Türen offen stehen und man wird beim BVB froh sein, einen solchen Mann unter Vertrag zu haben. Mit seinem Engagement und dem klaren Verstand sollte er in seinem „Leihjahr“ einen großen Entwicklungsschritt machen, um sich so für die Startelf bei der Borussia zu qualifizieren. Man wird noch viel hören vom Musterschüler des Jürgen Klopp, sofern er nicht des Öfteren verletzt sein sollte.
Am Samstag knickte er im Spiel gegen den FC Augsburg unglücklich um. Aktuell scheint es, als ob die Vorrunde für ihn gelaufen sei, heute wird Jonas Hofmann am rechten Knie operiert. Inside 11 wünscht Jonas Hofmann an dieser Stelle eine möglichst schnelle Genesung.