Warum die WM 2022 nicht in Katar stattfinden darf

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Katar hat bei der vergangenen Handball-WM bewiesen, das mit ihm als Sportmacht durchaus zu rechnen ist. Die Mannschaft der „Kataris“ bestand aus einer Söldnertruppe, die ihresgleichen sucht. Diese wusste sich – unter tatkräftiger Unterstützung der „Unparteiischen“ – durchaus zu behaupten. Ihre Finalniederlage kam für viele überraschend. Gut, Handball ist die eine Sache. Aber ist so ein Vorgehen auch im Fußball möglich?

Ja. Die mächtigen Männer des Emirats Katar wissen um die nachhaltige Bedeutung der Fußball-WM für ihr Land. Sie werden alles versuchen, um ihrer Mannschaft den WM-Titel zu ermöglichen. Man möchte fast sagen, zu erkaufen. Jedes Mitglied der Handballmannschaft erhielt 100.000 Dollar, um für ihr Land aufzulaufen. Es gibt durchaus gute Fußballspieler, die gewillt wären, dies auch zu tun.

Nicht von ungefähr wechseln viele Profis vor Ende ihrer Karriere noch einmal in die arabische Welt. Mit „Missionieren im Sinne des Fußballs“ hat das wenig zu tun. Nun ist ein Vereinswechsel die eine Sache, einen Wechsel der Nation können sich jedoch nur wenige vorstellen. Hier liegt das Kernproblem des Emirats.

Zwei Möglichkeiten für Katar

Grundsätzlich kann man hier an zwei Enden ansetzen. Die eine Möglichkeit wäre, durch Korruption oder ähnliche unlautere Mittel, bei der FIFA eine Revolution bei der Wahl eines Spielers für (s)eine Nationalmannschaft durchzusetzen.

Denkbar wäre eine Regelung ähnlich wie im Tennis oder im Handball, wo ein Spieler seine Nationalmannschaft wechseln darf, sollte er drei Jahre nicht zum Einsatz gekommen wäre. Zwar wäre eine solche Regelung Gift für den Fußball, aber die korrupten Mitglieder der FIFA sind mittlerweile in einer solch hohen Zahl vorhanden, das sogar so eine „Revolution“ durchaus möglich scheint.

Die zweite Möglichkeit für den Emir und seine Kumpanen wäre, direkt in der Jugendarbeit anzusetzen. Hier ist es aber höchste Eisenbahn, zu handeln. Die Spieler, die hier im Fokus stehen gehören den Jahrgängen 1998 bis 2000 an und sind mittlerweile auch schon 14 Jahr und älter.

Und Geld schießt doch Tore

Warum ein WM-Titel Katars trotzdem möglich ist? Geld. Verdammt viel Geld. Katar hat so viel Geld, sie können mit diesem Geld einfach alles erreichen, was sie wollen. Ob man über Leichen geht oder nicht, scheint ihnen dabei relativ egal zu sein. Sollte Katar mithilfe einer der oben genannten Methoden den WM-Titel gewinnen, geht der Emir auch über die Leiche eines moralisch gerade noch vertretbaren Fußballs.

Ich habe ein Händchen dafür, Wetten zu verlieren. Und ich hoffe inständig, das ich die zu Beginn erwähnte Wette auch verlieren werde. Die Umstände, unter denen die WM 2022 vorbereitet wird, sind katastrophal. Das wissen wir alle. Warum zum Teufel ändern wir das nicht. Warum lassen wir einen fast Achtzigjährigen so unbehelligt moralisch Amok laufen?

Mir fällt keine Antwort darauf ein. Und hier liegt vielleicht das Problem. Es gibt wenig Menschen, die Ideen haben, wie sich dieser Sumpf aus Korruption trocken legen ließe. Und diese wenige Menschen werden von gierigen machthungrigen Funktionären in Schach gehalten.

Ich würde Herrn Blatter an dieser Stelle bitten, doch einmal eine Woche, oder auch nur einen Tag, den Job eines nach Katar eingewanderten Arbeiters zu machen. Er wird wohl schnell feststellen, das die einzige Gemeinsamkeit zwischen ihm und dem Arbeiter sein wird, das sie beide vom Emir von Katar bezahlt werden. Blatter regelmäßig, beim Arbeiter kann man das nicht behaupten.

Es bleibt zu hoffen, dass sich irgendjemand bei der FIFA ein Herz fasst und eine Revolution initiiert. Die WM 2022 darf auf keinen Fall in Katar stattfinden.

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