Das Will Grigg „on fire“ ist, dürfte auch jedem mittelmäßig an Fußball interessiertem Bürger mittlerweile bekannt sein. Seit Tagen gehen verschiedenste Videos in den sozialen Netzwerken viral, in denen ein gewisser Will Grigg gehuldigt wird. Doch wer ist das überhaupt und warum ist er „on fire“? Inside 11 hat sich auf die Spurensuche begeben.
Geboren wurde William Donald Grigg in Solihull, nahe Birmingham im Westen Englands. Er besuchte die selbe Schule wie Richard Hammond, der durch „Top Gear“ bekannt wurde. Wohnt man in der Nähe von Birmingham und ist ein kleiner fußballbegeisterter Junge auf der Suche nach einem Verein, dem man sein Herz schenken könnte, so bleibt einem nur die Wahl zwischen Aston Villa und Birmingham City. Grigg entschied sich für Aston Villa.
Der Traum platzt scheinbar früh
Doch Aston Villa entschied sich nicht für ihn. Will Grigg ging im Alter von Sieben zum Stadtrivalen Birmingham City. Dort lebte er zehn Jahre lang den Traum vom Profifußball, bis er sich mit 15 den Fuß brach. Ein einschneidendes Erlebnis. Der Traum vom Profitum schien sich erledigt zu haben.
Grigg ging zurück nach Solihull um zu studieren und nebenbei für den neu formierten Solihull Moors F.C. zu spielen. Doch voll jugendlichem Wankelmut brach er sein Studium kurz nach Beginn wieder ab um sich dem Stratford Town F.C. anzuschließem. Im Jahre 2007 betrat er mit 16 zum ersten Mal eine größere Fußballbühne, als er in der ersten Runde der Qualifikation zum FA Cup mit Stratford gegen Hednesford im Rückspiel unterlag.
Auch in der Liga Saison zeigte Grigg großes Potential und wurde von seinem Trainer Micky Moore als Star der Zukunft bezeichnet. Das sahen auch die Verantwortlichen des Walsall F.C. ähnlich. 2008 wechselte er zum Drittligisten.
Zwei Saisons, eine Minute Spielzeit
In seinen ersten beiden Spielzeiten war vom „Fire“ des Will Grigg noch recht wenig zu sehen. In zwei Saisons spielte er genau eine Minute. Doch Grigg ließ sich nicht irritieren und arbeitete weiter an seinem Traum vom Profifußball. Dank dieser Arbeit spielte er ab 2010/11 eine größere Rolle im Verein und erzielte im Januar 2011 sein erstes Tor gegen die Bristol Rovers.
Von da an spielte er regelmäßig und machte vereinzelt seine Tore. Diese Tore reichten dem Nationaltrainer Nordirlands Michael O’Neill jedoch, und er nominierte Grigg im Juni 2012 zum ersten Mal für die Nationalelf Nordirlands, für die Grigg aufgrund von nordirischen Vorfahren spielen darf.
Will Grigg ist endlich „on fire“
Erst 2012/13 – unter dem „rothaarigen Mourinho“ – Dean Smith explodierte Grigg und erzielte 20 Tore in 45 Partien. Dieser Top-Wert rückte den damals 22-Jährigen in den Fokus von einigen Spitzenklubs. Unter anderem Aston Villa, seinem Herzensverein. Doch Grigg schlug solche Angebote aus und schloss sich dem Brentford F.C. an.
Dort konnte er jedoch kaum an seine Form von 2012/13 anknüpfen und erzielte nur fünf Tore in 36 Partien. Zu wenig für die Verantwortlichen des Vereins aus dem Umland von London. So wechselte er von Brentford leihweise nach Milton Keynes zu den Dons, wo er wieder an alte Erfolge anknüpfen konnte. Grigg erzielte 22 Tore in 50 Spielen.
Dieser Top-Wert erregte das Interesse von Wigan Athletic, die zuvor in die dritte Liga abgestiegen waren. Der Verein aus dem Umland von Manchester holte Grigg um mit ihm als Mittelstürmer den sofortigen Wiederaufstieg zu verwirklichen. In der Hinrunde gelang es Grigg nur bedingt für Torgefahr zu sorgen, dies änderte sich jedoch mit dem Jahreswechsel. Er explodierte förmlich und schoß Tor um Tor. Will Grigg war wahrlich „on fire“. Als einer der Hauptgaranten für den souveränen Wiederaufstieg wurde ihm von einem Fan ein Lied geschrieben.
Ein Drittligaspieler erobert die Charts
Eben dieses Lied geistert seit geraumer Zeit durch die sozialen Netzwerke. Man sieht Männer in grün, wie sie dieses Lied in U-Bahnen, öffentlichen Plätzen oder Stadien gröllen. Doch auch nüchterne nordirische Fußballfans begeistern sich für das Lied: Das Deep-House-Duo „Blonde“ aus Bristol hat mit seiner Version des Lieds die iTunes Top 10 erreicht.
Man könnte meinen „Will Grigg’s on fire“ ist eines dieser Fußballlieder, die einen Spieler ironisch feiern würden. Dem ist aber nicht so. Will Grigg ist tatsächlich „on fire“.